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„Stücke schreiben kann jeder“

Fortbildung mit Theaterautor Markus Scheble

Bericht aus der Augsburger Allgemeinen vom 13.05.2019

Die Fortbildung kam bei der Amateurtheatertagung nicht zu kurz. Michael Schmidberger hatte den erfolgreichen Theaterautor Markus Scheble eingeladen. „Stücke schreiben kann jeder“, sagte Scheble gleich zu Beginn, man müsse dafür nicht Germanistik, Literaturwissenschaft oder Ähnliches studiert haben. In jedem stecke ein Autoren-Gen. Man müsse sich nur Kinder anschauen, die zusammen an allen Orten Geschichten spielen, Rollen verteilen und Charaktere darstellen. Also: „So schwer kann es also nicht sein.“

(c) Augsburger Allgemeine Zeitung

Ein Autor müsse methodisch vorgehen, wie diese Methode allerdings aussehe, sei individuell. Scheble gab einige Anhaltspunkte, wie er und sein Co-Autor Sebastian Kolb vorgehen. Zunächst planen sie die Art des Stückes. Scheble empfahl eindeutig die Komödie, weil die Zuschauer ins Theater gehen, um zu lachen. Dann gehen sie an das Thema, das für den Zuschauer interessant sein muss und viel Konfliktpotenzial enthalten sollte. Ideen biete das tägliche Leben. Das Zusammentreffen eines erzkonservativen Pfarrers mit einem liberalen Kollegen inspirierte sie zu „Im Pfarrhaus is der Deife los“, das auch im Landkreis schon mehrfach aufgeführt wurde. Oder eine unschöne Begegnung mit Landpolizisten mündete in dem Stück „Dümmer als die Polizei erlaubt“. Oder Ronan Keatings Popsong „If tomorrow never comes“ mündete in „Der Himme wart ned“. Von Neubearbeitungen älterer Stücke riet Scheble ab.

Danach gelte es, die Geschichte zu erfinden. Ein Hauptdarsteller und sein Gegenspieler seien unabdingbar. Aber es braucht auch Helfer und Helfershelfer für beide Seiten. Und dann verrückte Ideen und unerwartete Wendungen. Weiter gebe es dann noch formale Überlegungen wie die Einteilung in günstige drei etwa gleich lange Akte mit den Pausen an Stellen, wo kleine Umbauten oder Kostümwechsel nötig werden. Ganz zum Schluss arbeiten Scheble und Kolb die Dialoge aus.

Der Theorie folgte die Praxis. Die Tagungsteilnehmer brachten in Gruppenarbeit ihre Ideen zu Papier und gingen schon an erste Ausarbeitungen, die Scheble dann mit ihnen ausführlich besprach.

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