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Bühnenabriss im Heimgartensaal

 
Selbstverständlich erklärten sich die Edelweisser bereit, der Kirchenverwaltung bei den Abrissarbeiten zum Umbau des Heimgartensaales unter die Arme zu greifen.
So trafen sich am Samstag, den 29. September zehn tapfere Theaterer, ausgerüstet mit Arbeitshandschuhen und Tätigkeitsdrang, um die Bühne, die seitlichen Wände der Bühne, die Decke und die Lüftungsanlage über und unter der Bühne heraus zu reißen.
 
Schnell waren die Aufgaben verteilt und mit brachialer Gewalt ging es in Rambomanier zur Sache. Mit Vorschlaghämmern, Brecheisen und Kettensäge wurde nicht gerade zimperlich die Decke heruntergelöst. Darunter verbarg sich ein Ungetüm von Lüftungskanal. Ein Zinkblechkastensystem, welches man aus vielen Actionfilmen kennt, wenn der Held der Geschichte, über den Köpfen der Bösewichter, lautlos hindurchrobbt. Zunächst musste man Vernietungen lösen, Aufhängungen abmontieren und den Unterbau entfernen, – alles sehr vorsichtig, damit das zentnerschwere Teil niemandem auf den Kopf fällt. Dann auf Kommando wurden die letzten Verbindungen geöffnet und mit einem Rumms krachte der Kasten nach unten und nebelte den Saal mit Staub ein.
Der Kasten wurde demontiert, zerlegt und ins Foyer hinausgeschafft, welches sich immer mehr mit den riesigen Lüftungsteilen füllte.
 
In der Zwischenzeit waren die anderen Trupps mit der Demontage der Seitendecken fertig. Zentnerweise Staub und Spinnweben waren auf die Köpfe der Arbeiter gerieselt, so dass diese aussahen, wie ihr eigener Urgroßvater.
Mittlerweile waren schon drei Stunden vergangen und man gönnte sich eine kurze Brotzeit im Stehen und versuchte sich den Staub mit Apfelschorle aus den Kehlen zu spülen.
 
Jetzt lag der wirklich anstrengende Teil vor der Truppe: Der Abriss der Bühnenwände und die Beseitigung des Schutts. Der versprochene Lader, in dessen Schaufel wir den Schutt kippen wollten, kam leider nicht und so mussten wir die Ziegelsteine vorsichtig aus dem Fenster kippen und aufpassen, dass wir die unteren Fenster und Terrassentüren nicht einwerfen.
Während die einen mit dem Vorschlaghammer die Wände einrissen, entfernten die anderen Eimer um Eimer den Schutt. Am Ende waren es sicher einige Kubikmeter.
 
Der Boden der Bühne war relativ schnell ausgebaut und auch die Unterkonstruktion war zügig herausgelöst. Allerdings befand sich ein weiteres Lüftungsmonstrum unter der Bühne, welches mühsam zerstückelt werden musste. Trotz der Schinderei war die Stimmung in der Truppe gut und man arbeitete weiter Hand in Hand dem Ende entgegen.
 
Schließlich war es irgendwann geschafft und man war erleichtert und froh, aber auch ein wenig stolz auf die Leistung. So standen wir da um ein letztes Foto zu schießen. Verdreckt, zerschunden und von Staub bedeckt, an dem Platz, wo einst unsere Bühne stand, auf der wir alle schon so viele male unser Publikum zum Lachen brachten.
 
Vielen Dank an meine Mitstreiter Katrin, Konrad, Hans, Martin, Anian, Harry, Peter und Alois. Ihr seid spitze!
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